Animationsleuchttisch Bauanleitung

Diese Bauanleitung für einen Animationsleuchttisch bzw. Animation Desk hatte ich ursprünglich für das Flipbook-online Forum geschrieben. Da das Forum im März 2012 geschlossen wurde, habe ich die Anleitung mit einigen hilfreichen Userkommentaren für meine Webseite aufbereitet, damit sie weiterhin Animationskünstlern zur Nachahmung zur Verfügung steht. Fragen dazu beantworte ich gerne, dazu bitte einfach die Kommentarfunktion nutzen.

Markus Wende, März 2012

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Hallo,

ich stelle Euch hier meinen selbst gebauten Animationstisch mit allen nötigen Maßangaben vor. Es ist zwar keine Schritt für Schritt Anleitung, wie es sie bei Ihhhkea immer mit dazu gibt, aber mit etwas technischem Verständnis sollte sich ein Nachbau erschließen.

Für den Aufstellmechanismus und das Unterlicht gibt es auch diverse andere mögliche Lösungen. Meinen Leuchttisch hatte ich so konzipiert, dass er sehr wenig wiegt, zusammengeklappt und einfach transportiert werden kann. Zudem sollte er recht leicht zu bauen sein.

Hier erstmal die Bilder, eine Einkaufsliste gibts unten.

Da die Platten unterschiedlich große Kreisaussparungen haben, entsteht eine Nute (winkelige Kante), auf der die Drehscheibe aufliegt. Die Durchmesser der Scheibe und der beiden Kreisaussparungen in den Platten müssen aufeinander abgestimmt sein. Zum einen muss genug Spiel für die Scheibe bleiben, damit sie sich leicht und frei drehen kann, zum anderen darf sie aber nicht durch die Platte fallen, oder sich verkanten. Insgesamt ist aber keine große Präzision von Nöten, das Daumenmaß reicht aus.

Am schwierigsten erscheint das Aussägen der Plattenaussparungen und der Drehscheibe. Geht aber alles recht einfach mit der Stichsäge. Folgender Ablauf ist sinnvoll.
1. Plexiglasscheibe aussägen. Furchen und Splitter am Rand können später weggeschmirgelt werden.
2. Plexiglasscheibe zentriert auf die dünne Leimholzplatte legen und drum herum den Kreis auf der Platte anzeichnen. Die Aussparung muß später vom Durchmesser her ca. 5 mm größer sein als die Scheibe. Dann hat die Scheibe genug Platz, um gedreht zu werden. Jetzt großen Kreis aus der Platte sägen.
3. Dünne Platte auf die dicke Platte legen und anhand dieser den Kreis auf der dicken Platte anzeichnen. Der Abstand sollte dabei ca. 1 – 2 cm sein, so dass ein Durchmesser entsteht, der deutlich kleiner ist, als der der Drehscheibe. Jetzt Kreis aussägen.
4. Dünne Platte und dicke Platte verleimen. Bitte darauf achten, dass auf den Rand des Kreises der dickeren Platte kein Leim kommt. Dort wird nämlich die Drehscheibe aufliegen. Der Leim bremst die Scheibe unnötig ab, sie würde sich schwerer drehen lassen.
5. Scheibe einsetzen, fertig.

Einkaufsliste für den Leuchttischbau
– 1x Leimholzplatte, 10mm stark, 800 x 600 mm (ca. 10 Euro)
– 1x Leimholzplatte, 4 mm stark, 800 x 600 mm (ca. 6,- Euro)
– 1x Plexiglasplatte, milchig, 4 mm stark, 550 x 550 mm, ca. 30% Opazität (ca. 25,- Euro)
(Achtung! Stärken der dünnen Leimholzplatte und der Plexiglasscheibe müssen gleich sein. Manchmal bekommt man nur beides in 5 mm. 4 und 5 mm sind OK. 3mm wäre zu dünn, 6 mm wird zu schwer.) Hier ein LINK zu solchen Scheiben.
– 3,6 Meter Rahmenholz um einen 800 x 600 mm Rahmen zu bauen. Stärke ca. 34 mm. Mit einer Mittelstrebe wie bei mir braucht man grob 3,6 Meter, bei einer horizontalen Strebe für z.B. unten genannte Lampe sind es ca. 3,8 Meter. Inklusive Reste für Befestigung der Stützen.
– 2x „Teleskopstützen“ („Rastomaten“). Kosten so um die 8,- Euro das Stück. Gibts wohl eher selten im Baumarkt, Alternativen siehe spätere Postings. Hier ein LINK zum Rastomat.
– 1x Beleuchtung (10,- bis 25,- Euro)
(diese geht z.B. auch sehr gut: Lampe bei Amazon oder im Netz unter „t4 12W“ suchen. Die sind sehr einfach zu montieren und das Kabel ist auch gleich mit dran.
– 2 Schaniere um die Platte am Rahmen zu befestigen.
– 4 Gumminippel (Gummifüße)
– Ein paar Schrauben, Holzleim, vielleicht Farbe und Lack.

Werkzeug:
– Schraubendreher
– Stichsäge mit Sägeblätter für Holz und Metall (feinere Sägeblätter zersplittern das Plexiglas nicht so stark)
– Bohrmaschine und Bohrer
– Lochbohreraufsatz (zum Bohren der Fingerlöcher)
– Schleifpapier
– Pinsel

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Diskussionbeiträge zum Leuchttischbau aus dem Flipbook-online Forum

(von Lila)
„Rastomat“, auf so was muss man erst mal kommen…
Da ich die Dinger nicht gefunden habe (wusste nicht dass das so heißt), hat sich mein Vater einen Ersatz ausgedacht, siehe Fotos.

Und so sind die Stangen festgemacht, damit sie beweglich aber trotzdem dran sind:
(Die Stangen hat mein Vater auf der Arbeit so zusammengeschweißt, ich weiß nicht ob man das als Hobbybastler auch hinbekommt mit „normalem“ Werkzeug… )

Löcher zum verstellen auf beiden Seiten.

(Das hier zeigt nur, dass unten noch son Gummiding dran genagelt wurde, damit man das schön lagern kann ohne den Boden zu verkratzen. )

(von mir)
Hey cool, es freut mich echt, wenn die Anleitung dazu animiert, selbst tätig zu werden. Ich behaupte, man bekommt auch eine ganz andere Beziehung zu seinem Arbeitsmaterial, wenn sozusagen „der eigene Schweiss“ darin gespeichert ist. Das ist einfach mal ne ganz andere Geschichte, als wenn man sagt, den hat man halt dort und so gekauft.

Die Idee von Lila und ihrem Vater mit der Alternative zum Rastomaten (Was für ein Wort) ist prima. Man braucht eh nicht mehr als seine persönliche Lieblingseinstellung, was den Neigunsgwinkel der Arbeitsfläche angeht.

Mir kam aber noch die Idee zu eine Variation davon, ohne am Röhrchen schweissen zu müssen. Viel Vergnügen mit dem Rastomat-Ersatz.

(von Elide)
So! Seit doch schon einigen Tagen ist mein gutes Stück nun auch fertig.
Bin ehrlich gesagt stolz wie Bolle, auch wenn an der ein oder anderen Stelle jegliche Perfektion fehlt. Wink

(von Tobitoon)
weitere beispiele und anleitungen kann man hier finden:
http://chipsandsolstice.blogspot.com/2009/06/we-built-animation-desk.html

Zu guter letzt ein LINK, hinter dem sich eine ganze Gallerie diverser Variationen von Animationsleuchttischen befindet:
http://inklingstudio.typepad.com/photos/animation_desks/index.html